Der Pragmatismus – übrigens die einzige originär in Amerika entstandene philosophische Richtung – wird gemeinhin mit plattem Utilitarismus gleichgesetzt. Das trifft nicht den Sachverhalt. Der Pragmatismus ist besser als sein Ruf. Nach Auffassung des Pragmatismus soll man jede Idee – „alles, was mit dem Anspruch auftritt, geglaubt zu werden“ – am „Prüfstein der Praxis“ erproben, ob sie sich bewährt, ob sie eine konkrete Wirkung, irgendeinen erkennbaren Nutzen hat.
Ideen an sich haben für den Pragmatismus wenig Wert. Was zählt, ist ihre Wirkung in der Praxis. Der Pragmatismus glaubt nicht an endgültige, allgemeinverbindliche Wahrheiten, er kennt nur vorläufige Wahrheiten. Schon die nächste Erkenntnis kann die jeweilige Wahrheit wieder verändern. Deshalb lautet die Maxime des Pragmatismus: „Gib gemachte Vorstellungen auf!“
Der Pragmatismus ist also das direkte Gegenstück zum ideologischen Denken, das gekennzeichnet ist von der Fixierung auf eine Idee, vom Primat des Willens vor dem Intellekt, vom Sichverschließen vor der Realität.
Donnerstag, 29. Mai 2008
Pragmatismus
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